China

Parkleben in Beijing

Susanne Ristow arbeitet von 2010 – 2012 an einem Kunstvermittlungsprojekt in Beijing. Als Beispiel für mögliche horizontale Vermittlungsmethoden im Museum zeigt Ristow den Mitarbeitern des Chinesischen Nationalmums (NMC) Fotos aus den Parks in Beijing: Stellen wir uns doch das ideale Museum ähnlich wie das chinesische Parkleben vor – manche sind aktiv, andere sitzen zusammen und diskutieren angeregt, wieder andere schauen anderen bei ihren praktischen Aktivitäten zu. Wie die Wandzeitungen im Park können Wandbeschriftungen im Museum funktionieren. Manche erproben alte Kulturtechniken wie Poesie und Kalligraphie in der Öffentlichkeit, andere tanzen, spielen oder fotografieren. Manche brauchen die praktische Beschäftigung, andere lieben es, Zuschauer zu bleiben. Manche haben jahrelang geübt, um eine bestimmte Übung auszuführen, andere probieren es zum ersten Mal – das alles kann auch im Museum geschehen, wenn wir es zu einer offenen Plattform des gegenseitigen Austausches machen.

Japan

Delegationsreise des BVMP 2013

Ende 2013 reist Susanne Ristow als Teil einer Delegation des Bundersverbandes Museumspädagogik nach Japan und betreibt virale Studien mit ihren deutschen und japanischen Kollegen in Tokyo, Yokohama, Nagoya, Kurashiki und Hiroshima.

Kolumbien

Vorbildliche Museumspädagogik in Kolumbien

Das Seminar im Nationalmuseum von Kolumbien in Bogotá ist das erste in einer Reihe von Kunstvermittlungsfortbildungen von Susanne Ristow für das Goethe Institut in Südamerika 2013. Das Museum ist in einem beeindruckenden Panoptikum, einem einstigen Staatsgefängnis eingerichtet, und bezieht sich in seiner vorbildlichen und engagierten Bildungsarbeit auf einen Satz des berühmten kolumbianischen Literaten Gabriel Garcia Marquez von 1994:
LA EDUCACIÓN DESDE LA CUMA HASTA LA TUMBA,
INCONFORMA Y REFLEXIVA,
QUE NOS INSPIRE UN NUOVO MODO DE PENSAR,
Y NOS INCITE A DESCUBRIR QUINES SOMOS,
EN UNA SOLIEDAD QUE SE QUIERA MÁS A SÍ MISMA….

Argentinien

Kunstvermittlungsseminar im Jesuitenkloster

Eine besonders anregende Umgebung für ein weiteres Seminar im Auftrag des Goethe Instituts zu viralen Methoden der Kunstvermittlung stellt das ehemalige Jesuitenkolleg von Cordoba in Argentinien dar. Auch hier entstehen witzige wie ernsthafte Einfälle für die Praxis im Alltag der Museumspädagogik in unterschiedlichsten Museumsformen. Am Ende des Seminars ist das gesamte Gebäude viral erfaßt und die Teilnehmer haben sich gegenseitig mit innovativen Ideen angesteckt.

Peru

Große Unterschiede bei der Kunstvermittlung

Peru ist ein Land der großen Unterschiede. Anders als in Argentinien, Kolumbien oder Bolivien entsteht hier kaum der Eindruck, daß kulturelle Bildung als gesamtgesellschaftliches Projekt verstanden wird. In Privatmuseen und einigen besonders gut ausgestatteten staatlichen Museen werden zwar sehr gute Kulturvermittlungsangebote gemacht, es entsteht aber nicht der Eindruck, daß es einen politischen Willen gäbe, möglichst viele Menschen, oder gar alle Kinder und Jugendlichen daran teilhaben zu lassen. Kulturelle Bildung bleibt ein Privileg für die Gruppen, die sich den Eintritt in die jeweiligen Einrichtungen leisten können. Das Seminar, für das Susanne Ristow vom Goethe Institut Lima eingeladen wird, beschäftigt sich mit Fragen der weiteren Verbreitung von Vermittlungsideen und mit dem Verhältnis von Theorie und Praxis der Museumspädagogik, dafür wird wiederum das Bild des Virus in einem gemeinschaftlichen Workshop mit Museumsmitarbeitern und Pädagogen aus ganz Peru eingesetzt.

Bolivien

Kunstvermittlung in Bolivien

Auch wenn die dünne Luft in 4000 m Höhe nur durch das intensive Kauen von Cocablättern zu ertragen ist und mit einem leichten Dauerschwindel einhergeht: Bolivien bleibt für Susanne Ristow eine einzigartige Erfahrung, wunderbar engagierte Kollegen aus Museen des ganzen Landes und einiger anderer lateinamerikanischer Museen kommen zu ihrem enorm gut besuchten Seminar im Aufbaustudiengang an der Universidad La Paz UMSA (in Kooperation mit dem Goethe Institut), in diesem Land merkt man, was es heißt, an die Zukunft zu glauben! Etwas ganz Außergewöhnliches stellt das örtliche Kindermuseum Pipiripi unter der Leitung des Puppenspielers Sergio Rios Hennings dar, der sich in der Folge auch als besonders aktiv in der neu entstandenen Studiengruppe und dem museumspädagogischen Netzwerk erwies. Nicht zufällig sind in diesem Land auffällig viele Museumsleitungen in den Händen von praxisnahen Künstlern und Kunsthandwerkern! Gemeinsam mit den bolivianischen Kollegen wurden eine Vielzahl viraler Modelle zur Verbreitung ansteckender Ideen aus Kultur und Kunst ausgeheckt.

Italien

Italien als Schlüssel zur europäischen Kultur

Susanne Ristow ist seit ihrem Studium bei dem in Rom lebenden griechischen Künstler Jannis Kounellis ein sehr intensives Verhältnis zu Italien und seinem griechisch-römischen Untergrund eingegangen. Durch ein Graduiertenstipendium des DAAD in Neapel hat sie von 1998-2000 die Gelegenheit, länger dort zu leben und arbeiten, es folgen Erwerbstätigkeiten als  Kulturvermittlerin für das Museo Capodimonte und für Studiosusreisen am Golf von Neapel sowie zahlreiche eigene Ausstellungen, so daß die Künstlerin jedes Jahr mehrmals in Italien ist. Kunstvermittlung ist in diesem Land einerseits eine Selbstverständlichkeit, andererseits gibt es enorme logistische Probleme. Ristows wichtigste Lehre aus den italienischen Jahren ist und bleibt die neapolitanische Kunst, sich unter jeglichen Umständen zurechzufinden: L´Arte d´anrrangiarse, zu der Einfallsreichtum und Forschergeist, Mut und Demut gleichermaßen gehören, denn alles ist, wie es der „Tuffatore“ von Paestum zeigt, nur ein Übergang.

Usbekistan

Usbekistan ist ein autoritärer Staat nördlich von Afghanistan und beherbergt einige der bemerkenswertesten Kulturgüter der Welt in Städten der ehemaligen Seidenstraße wie Buchara oder Samarkant. Mitarbeiter aus Museen dieser und anderer Städte des Landes kamen im Goethe Institut Taschkent zum museumspädagogischen Seminar von Susanne Ristow zusammen. Etliche von ihnen waren selbst Kunsthandwerker oder Künstler, so daß der interkulturelle Austausch sehr intensiv und sehr persöhnlich wurde. Besonders der Einsatz von Praxisseminaren in der musealen Praxis, z. B. der Erhalt kunsthandwerklicher Techniken der Kalligraphie oder des Holzschnitzens und Stickens war den usbkischen Kollegen ein großes Anliegen, das inzwischen in die Tat umgesetzt werden konnte. Ein besonders ungewöhnliches Museum Usbekistans befindet sich in Nukus, wohin unter abenteuerlichen Bedingugnen zur Regierungszeit Stalins die Sammlung Savitsky mit bedeutenden Werken der russischen Moderne gebracht wurde.