Phantombild (2002) | Graphisches Projekt

Kraft der Wiederholung

Bei der roten Leinenkassette „Phantombild“ mit 120 Monotopien handelt es sich um ein graphisches Projekt von Susanne Ristow, das die Kombinationsmöglichkeiten von bis zu sechs Platten in der Farbradierung bis zum Äßersten treibt. Immer wieder andere Farbmischungen von Orange über Rot bis Schwarz werden auf acht unterschiedlichst bearbeiteten Zinkplatten immer wieder neu zu einem vielfach kopierten Selbstporträt kombiniert, das am Ende ein bloßes Phantombild ergibt, alles ist jedes Mal anders und doch immer gleich.

 

Phantombild | 2002 | 120 Farbradierungen | 40 x 35 cm | Monotopien | Druckwerkstatt Kätelhön

Bestellungen an bildnerei@susanneristow.com

TU Dortmund | Fachbereich Kunst

Virenalarm in der Druckwerkstatt

Lehre und Kunstvermitlung viral: Auf Einladung von Prof. Bettina van Haaren bietet Susanne Ristow mehrere Seminare an der TU Dortmund im Fachbereich Kunst an, in denen vor allem die viralen Strategien der Druckgraphik von zentraler Bedeutung ist. Graphische Techniken erhalten damit eine konzeptuelle Basis.

Artikel über die Abschlußausstellung: Viren, ein subversives Kunstprojekt

Am Anfang war das Bild: Als im besonders grippalen Jahr 2003 eine mögliche Pandemie ihren scheinbaren Ausgang mit Virus H5N1 in Hongkong fand, wurden in den Nachrichten faszinierende Virenmodelle aufgeführt, deren Farben- und Formenvielfalt nichts zu wünschen übrig ließ. Der Virus taugt aber auch als vielfältige Metapher für Fremdkörper jeder Art. Er steht für Mutation, für dauernde Verwandlung, für Unberechenbarkeit. Mit welchen grafischen Mitteln wurden Bilder und Texte in der Kunstgeschichte viral?
Was versteht man heutzutage unter viralem Marketing? Was kann uns das für unsere eigenen Zeichnungen, Graphiken, Fotos und Filme nützen? Es geht darum, neben Sammlungen und zeichnerischen Übungen auch und vor allem Konzepte zu entwickeln, die über den üblichen Rahmen des Zeichenformates hinaus auf die Straße, in den öffentlichen Raum, ins Internet führen. Aber auch Bücher und Zeitschriften und andere Printmedien können von uns viral gestaltet werden, jeder findet die ihm gemäße Form und entwickelt sein Konzept entsprechend.

uomini veri | Wahre Männer (2000)

Die einzig wahre Männersammlung

Mit der Edition „uomini veri“ beginnt Ristows Männersammlung mit Christusdarstellungen und anderen Formen männlicher Gelöstheit virulent zu werden. Es ist zudem ihre erste Zusammenarbeit mit den beiden Editeuren Vittorio Avella und Antonio Sgambati, der Edition „Il Laboratorio“ in Nola/ Napoli, mit der sie inder Folge eine langfristige Kooperation aufbaut. In den kommenden Jahren entstehen thematisch ähnliche Motivsammlungen wie „displaced body“ und das „Adonis Depot“. Auch Werke jüngeren Datums wie „Pure Content“ oder „Sleeper“ sind aus diesem frühen Mappenwerk hervorgegangen.

 
uomini veri |2000 | 10 Radierungen mit Siebdruckinterventionen |26 x 29 cm | 30er Auflage | Il Laboratorio Nola/Napoli

Innerer Dialog (1999)

Hommage an Neapel als Liebesbrief

Die kleine Mappe „Innerer Dialog“ verdankt ihren Titel einer Abwandlung des „inneren Monologs“ als literarisches Stilmittel. Bei den fünfzehn roten Farbradierungen handelt es sich um eine Hommage an die „Anime del Purgatorio“, die in der Altstadt Neapels in vielen kleinen Schreinen gepflegten „Seelen im Fegefeuer“, um eine erste künstlerische Begegnung mit dem Vesuv, Pompeiji und dem „Rosso pompeiano“ und um einen zum Mappenwerk herangereiften Liebesbrief (an variable Liebhaber).

 

Innerer Dialog | 15 rote Radierungen | 20 x 29 cm | 30er Auflage

Bestellungen an bildnerei@susanneristow.com