Amalfikeramik

Zeit für Alles

Zwischen dem Schreibtisch im Treppendorf Pontone mit Blick auf Amalfi und der Keramikwerkstatt im ältesten Ort der Amalfiküste Scala liegen ca. 800 Treppenstufen, dagegen erscheinen die 600 Stufen abwärts zum Hafen von Amalfi ein Kinderspiel, beides ist so motivierend, daß es wochenlang zu Fuß hin und her geht…..ab und zu ein Abstecher zu den Freunden in Ravello, Ausstellungsbesuche in Neapel und die Besprechungen zur neuen Medusen-Edition bei Vittorio Avella in Nola, der Stadt Giordano Brunos.

Lektüre „Le Persone e le cose“ von Roberto Esposito, die Gesellschaft guter Freunde, hellenische Rebsorten, einfaches köstliches Essen und immer wieder Experimente mit der Alchemie der Keramik. Leben, wie es sein soll. Grazie, amici! Siete grandi!

 

 

 

 

Irre (2015) | Magazin + Edition

Ganz normaler Wahnsinn

Im Sommer 2015 ist Susanne Ristow mit Martin Bochynek zu Gast in der Fondazione Morra in Neapel. Neben dem weitläufigen Klostergebäude befindet sich ein besetztes Gebäude, in welchem sich früher einmal ein psychiatrisches Gefängnis befunden hat. Aus dieser Konstellation ergibt sich die urbane Intervention „Semilibertà“, die von den Hausbesetzern mit verblüffender Intoleranz beantwortet wird. Text von Martin Bochynek lesen: deutsch   italiano

Edition „Semilibertà“ | 2015 |Fotodruck auf Amalfibütten | 20 x 30 cm | 10er Auflage

Magazin „Irre“ | 2015 | 24 Seiten, Farbe | mit einem Text von Martin Bochynek “ 29,5 x 21 cm | Book on Demand

Bestellungen an bildnerei@susanneristow.com

Pure Content (2015) | Magazin

Frühjahrskollektion

Das Magazin Pure Content erscheint als Frühjahrskollektion 2015 zum gleichnamigen Werk Ristows aus dem neuen Material der Kunsthalle Karlsruhe für , die seit 1999 immer wieder Inhalt von Editionen wie „Wahre Männer“ (2000), „displaced body“ (2001) oder „panni“ (2001) und in Künstlerbüchern wie „Das Adonis Depot“ (2004 – 2009, Katalog 2009) oder „Fliegeralarm. Viral Attac“ (2009 – 2014) weiterbearbeitet wird. Mit den Prachtexemplaren aus Karlsruhe wird das Thema, das auch in der Edition „Cinacittà“ (2013) Hybridformen hinterlassen hat, wieder ganz aktuell und es entstehen in der Werkreihe „Grüne Energie“ ganz neue (un)bekannte Flugobjekte.

 

Grüne Energie (2014) | Edition

Doppelter Transfer

Die Edition Grüne Energie erschien als Ergebnis eines Kultur- und Medientransfers, der sich Susanne Ristow bei ihrem Besuch in Japan 2013 geradezu aufgedrängt hatte: Japanische Kollegen waren fest davon überzeugt, im Protagonisten eines postmodernen Sciencefiction-Epos den japanischen Dichter Kukai zu erkennen. Ristow greift diesen verblüffenden Transfer auf und druckt für ihre neue Edition Kalligraphien von Kukai auf Goldgrund und kombiniert diese mit smaragdgrünen Farbradierungen Master Yodas aus den Star Wars-Filmen. Zusätzlich entstehen etliche Bleistiftzeichnungen in einem Skizzenbuch.  Edition Grüne Energie als PDF

Grüne Energie | 2014 | 10 Farbradierungen mit 10 japanischen Kalligraphien von Kukai | 20 x 25 cm | 30er Auflage | Druckwerkstatt Gerresheim

Cinacittà (2013) | Edition

Poesie im internationalen Trialog

Die Edition Cinacittà ist ein Meisterwerk der Völkerverständigung, an dessen Entstehung Freunde aus China, Italien und Deutschland mitwirken müssen, damit Susanne Ristow es schließlich 2013 in der Kunsthalle Düsseldorf und 2014 im Museo Provinciale di Salerno gemeinsam mit ihren neapolitanischen Editeuren Vittorio Avella und Antonio Sgambati und dem Dichter Mimmo Grasso, (der auch die Einführung übernimmt) präsentieren kann. Zu der Edition kommt es, weil Ristow bei ihrer Ausstellung „Bridal Expo“ 2012 in Beijing Druckgraphiken zeigt, die ihre chinesischen Freundinnen an Gedichte aus dem Alten China erinnern, die sie ihrer deutschen Freundin daraufhin in einer englischen Übersetzung schicken. Die Worte kommen zu den Bildern, nicht umgekehrt. Der Kalligraph Qi Zhenlong aus Nanjing setzt die Auwahl in wunderschöne Kalligraphien um. Schwieriger wird es nun, eine poetische Fassung für die italienische Ausgabe zu verfassen. Hier kommen Mimmo Grasso und die Protagonistin aus Ristows Video „Cinacittà“ (2010) Jie Chen, Dozentin für Chinesisch an der Universität Friedrich II. von Neapel, in Spiel.  Es entsteht eine kongeniale Übertragung ins Italienische, nur fehlt jetzt noch eine schöne deutsche Fassung. Beim Weihnachtsbesuch chinesischer Freunde in Düsseldorf entsteht eine Rohfassung, die mit der Hilfe des großen Bonner Sinologen Wolfgang Kubin schließlich zu einer druckfähigen Version für die in Italien gedruckte Edition „Cinacittà“ wird. Das Ergebnis ist ein Dank an alle Beteiligten aus allen drei Ländern.

Edition Cinacittà als PDF

Cinacittà | 2013 | 10 Farbradierungen mit chinesischen Kalligraphien von Qi Zhenlong | 60 x 40 cm | 40er Auflage | Il Laboratorio Nola/Napoli

Phantombild (2002) | Graphisches Projekt

Kraft der Wiederholung

Bei der roten Leinenkassette „Phantombild“ mit 120 Monotopien handelt es sich um ein graphisches Projekt von Susanne Ristow, das die Kombinationsmöglichkeiten von bis zu sechs Platten in der Farbradierung bis zum Äßersten treibt. Immer wieder andere Farbmischungen von Orange über Rot bis Schwarz werden auf acht unterschiedlichst bearbeiteten Zinkplatten immer wieder neu zu einem vielfach kopierten Selbstporträt kombiniert, das am Ende ein bloßes Phantombild ergibt, alles ist jedes Mal anders und doch immer gleich.

 

Phantombild | 2002 | 120 Farbradierungen | 40 x 35 cm | Monotopien | Druckwerkstatt Kätelhön

Bestellungen an bildnerei@susanneristow.com

Displaced Body (2001) | Edition

Freistellung vom Kontext

Ristows Werkreihe „displaced body“ begann mit schlichten Übermalungen von kunstgeschichtlichen Motiven der Kreuzabnahme und Deposition Christi aus mehreren Jahrhunderten, in der Folge entstand auch die vorliegende Edition. Die  2001 produzierten 24 Digitaldrucke auf säurefreiem Karton werden in einer Leinenkassette in ecclesiatischem Lila präsentiert. Sie stellen den Anfang einer sehr intensiven Beschäftigung mit Lendentüchern, Brautschleiern und Kopftuchmoden dar. Im „Adonis Depot“ (2009) läuft ein gleichnamiger Animationsfilm. Auch die jüngste Publikation „Pure Content“ (2015) ist eine Fortführung des seinerzeit begonnen Zyklus.

 


displaced body | 2001 | 24 Digitaldrucke | 20 x 24,5 cm | 10er Auflage

Bestellungen an bildnerei@susanneristow.com

 

Berlin (2000)

Fundus für Straßenaktionen in Berlin

Das Künstlerbuch Berlin (2000) ist wie sein Pendant Napoli (1999) ein komplett übermaltes Justizministerialblatt von 1900, das zahlreiche Zeichnungen enthält, die als Fundus für Ristows urbane InterventionenDie agitatorische Zeichnung“ in Neapel und Berlin dienen.  Monatlich veröffentlicht Ristow im Laufe des Jahres 2000 an den seinerzeit noch stark von der Kommunikation über die Wände der Stadt geprägten Orten Herrmannplatz und Käthe-Kollwitz-Platz im (ehemaligen) Osten und (ehemaligen) Westen Berlins einzelne Motive in 400er Auflage. Der Prozeß des Auftauchens und Verschwindens der Motive wird in einer weiteren Edition mit SW-Fotografien dokumentiert. Der neapolitanische Künstlerphilosoph Luigi (LUCA) Castellano schreibt einen kommentierenden Text. Das Künstlerbuch mit den Originalzeichnungen ist in Düsseldorfer Privatbesitz und wird hier erstmalig im Überblick veröffentlicht.

 

Tinte, Bleistift auf übermaltem Justizministerialblatt von 1900 | 80 Doppelseiten | 35 x 30 x 4 cm | 2000 | Privatbesitz Düsseldorf

uomini veri | Wahre Männer (2000)

Die einzig wahre Männersammlung

Mit der Edition „uomini veri“ beginnt Ristows Männersammlung mit Christusdarstellungen und anderen Formen männlicher Gelöstheit virulent zu werden. Es ist zudem ihre erste Zusammenarbeit mit den beiden Editeuren Vittorio Avella und Antonio Sgambati, der Edition „Il Laboratorio“ in Nola/ Napoli, mit der sie inder Folge eine langfristige Kooperation aufbaut. In den kommenden Jahren entstehen thematisch ähnliche Motivsammlungen wie „displaced body“ und das „Adonis Depot“. Auch Werke jüngeren Datums wie „Pure Content“ oder „Sleeper“ sind aus diesem frühen Mappenwerk hervorgegangen.

 
uomini veri |2000 | 10 Radierungen mit Siebdruckinterventionen |26 x 29 cm | 30er Auflage | Il Laboratorio Nola/Napoli