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9/2014
Mimmo Grasso

Heute abend müssen wir uns ausführlich mit Schönheit befassen. Nicht mit idealisierter Schönheit, sondern mit der des grafischen Zeichens, seiner semantischen Zuordnung und dem kulturellen Klima der Mappe Cinacittà von Susanne Ristow (erschienen bei der Edition Il Laboratorio/ le edizioni, Napoli 2013)
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4/2010
Marion Ackermann

„Susanne Ristows Einsatz, sei es für ihre künstlerischen Projekte wie die fortwährende Arbeit am „Adonis Depot“ oder für den von ihr gegründeten Verein CAPRIBATTERIE e. V., zeichnet sich durch eine inspirierende Hartnäckigkeit für das Wesentliche und eine sensible Aufmerksamkeit für das Flüchtige, das zu Bewahrende, aus.“

6/2009
Georg Imdahl

„So führt auf den vielen Routen zu den Bildquellen am Ende der gefoulte Fußballspieler den Weg zur Grablegung zurück. Ristow geht mit solchen Ikonen wie ein klassischer Künstler mit dem antiken Mythos um. Sie eignet sich Bilder als Zeugnisse und Belege der westlichen Kultur an, befreit sie gleichzeitig aus ihrem narrativem Zusammenhang und schöpft einen neuen Wert als ihre ureigenste Systematik. Was bei dem Buch noch als intimer Dialog angelegt war, wuchs sich im „Adonis Depot“ zu einer Vorführung, einer Ausstellung mit performativen Zügen aus, die jetzt nun auch sämtliches inner- und außerbildliches Personal der rituellen Situation „Vernissage“ in Bezug setzte.“
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12/2006
Ulrike Groos

„Susanne Ristow ist eine Künstlerin, die sehr sicher und kenntnisreich den breiten Kosmos der eurpäischen Kunst- und Kulturgeschichte als Fundus nutzt, um der Gegenwart ein Werk vorzulegen, das mit tiefem historischen Bewusstsein modern und essentiell ist. Denn ihr Konzept von Serialität, etwas beinahe endlos fortzusetzen und damit eigentlich dem Bild als Ikone gezielt entgegenzuwirken, führt zu einem künstlerischen Parallelkosmos, der bildnerisch jenseits von Repräsentationskultur angesiedelt ist.“

2/2004
Kunstforum International
Helga Meister

„Susanne Ristow ist in der Rheinischen Kunstszene eine atypische Künstlerin.
Sie liebt nicht das Koloristische in der Malerei. Sie pendelt auch nicht zwischen Abstraktion und Figur. Sie konzentriert sich auf die Abbreviatur von Gefühlen, dargestellt in grandiosen Zeichnungen. Als wichtigstes Thema greift sie sich das Gesicht heraus, die Seelenlandschaft des Menschen. Dabei entstehen große Bilderzyklen, nicht in einem sozialkritischen Realismus, sondern in offener, energiegeladener Form. Sie sind von einem Humanismus beflügelt, wie er selten geworden ist im Bild unserer Zeit. Sie zeugen von einer sehr intensiven Auseinandersetzung mit der griechisch-römischen Tradition, mit der gesamten Kultur des südeuropäischen Raumes.“
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9/2003
Rheinische Post
Christiane Dressler

„Mademoiselle, wie hätten sie ihren Helden denn gern? Fein durch oder noch blutig?“, fragt Marlon Brando seine Geliebte in „Der letzte Tango in Paris“, bevor sie ihn erschießt. (…) Auf die Bildwelten des Kinos bezieht sich Susanne Ristow in ihren jüngsten Arbeiten. Die Räume der Galerie Bochynek verwandelt sie in düster-geheimnisvolle Höhlen, in denen sich ihr filmisches Material zum italo-amerikanischen Einzelkämpfermythos kunstvoll dicht entfaltet. Losgelöst von inhaltlichen und räumlichen Bezügen analysiert sie einzelne Videostandbilder, um durch das Medium der Malerei eigene Geschichten zu erzählen.

2/1998
Rheinische Post
Antje Klose

„(… ) Es sind die Widersprüche, die Mehrdeutigkeiten, die den Reiz der Arbeiten ausmachen. Wo sie fertig wirken, bleiben sie unabgeschlossen. Es seien „Mehrzweckarbeiten“, sagt die Künstlerin und meint, dass sie ihren Charakter je nach Präsentationds-Zusammenhang verändern, gerade auch, weil ihr „Prozesshaftigkeit“ Kriterium sei. „Endlos Zeichnen“ lautet dann auch der wohl am besten passende Ausstellungstitel, und in der Tat: Susanne Ristow ist eine besessene Zeichnerin der menschlichen Figur, die der graphischen Gattung konzeptionell mehr abverlangt. (…)“