In Zeiten alarmistischer Strategien ist ein „Viral Outbreak“ ein oft evoziertes Angstszenario, dem Ristow mit einem ganz anderen Blick auf die bemerkenswelte Welt der Viren entgegentritt. Viren als Agenten der Ansteckung sind in den letzten Jahren zu einem zentralen Thema in der künstlerischen und in letzter Konsequenz auch wissenschaftlichen Beschäftigung von Susanne Ristow geworden, die sich dem Thema nicht nur in Form eines „artistic research“ in Ausstellungen und Performances wie „Infectious Basterds“ oder „Virale Preview“, sondern auch eines medien- und kulturwissenschaftlichen Forschungsvorhabens angenommen hat. Das Modell des Virus dient dabei auch als Figur der Kunstvermittlung und Verbreitung von Ideen, die Künstlerin und Kunstvermittlerin wird zur Kulturvirologin.