werke | watching intimacy

Unerträgliche Nähe

Als Patrice Chérau 2001 seinen nach einer Erzählung von Hanif Kureishi entstandenen Film „Intimacy“ veröffentlichte, beschrieb er in Interviews seinen Versuch, den Körpern seiner Darsteller mit der Kamera wirklich nahe zu kommen. Die zeichnerische Filmanalyse „Watching Intimacy“ ist ihrerseits der Versuch, dem Film ebenso nahe zu kommen, wie die Kamera den Körpern im Film – auch die flüchtigen Kohlezeichnungen auf grauem Karton wirken unerträglich nah und dabei doch erstaunlich lebendig. Narration und Zeitlichkeit des Filmes werden aufgehoben und das Einzelbild kommt für einen Moment sehr nahe – bevor es wieder im Archiv/Koffer verschwindet. Intimität als Ausnahme und raumfüllendes Statement zugleich.