Die Werkreihe „Cinacittà“ entsteht als interkulturelles Projekt unter dem Eindruck der Transformation der Bevölkerungstruktur Neapels durch den Zuzug zahlreicher Chinesen und deren Einsatz (nicht nur) in den Textilmanufakturen Italiens, deren vermeintliches „Made in Italy“ längst „Made in China“ innerhalb Europas geworden ist. Ristow hat 2010 durch ein Stipendium der Staatskanzlei NRW die Möglichkeit, ein Video mit einer chinesischen Protagonistin zu produzieren. In der Tochter chinesischer Gastronomiebetreiber und Chinesischdozentin an der Orientale (Università Federico II), findet sich die Idealbesetzung für den Kurzfilm, der die junge Frau auf einem Rundgang von der Altstadt Neapels zur Vigna San Martino zeigt, wobei sie von einem geheimnisvollen Flugobjekt begleitet wird.
Aus dieser kuriosen Kombination entstehen unter dem Schlüsselwort „Cinacittà“ alle weiteren Zeichnungen, urbane Interventionen, Editionen und Ausstellungen zum Thema, so auch die Installation mit der Neonschrift „Et in Arcadia Ego“ im Leopold-Hoesch-Museum Düren (2011) mit einem Panorama dess Golfes von Neapel aus chinesischem Verpackungsmaterial und einer zeitgleich in der ganzen Stadt plakatierten Figur einer Chinesin. Einfach jede Stadt kann „Cinacittà“ werden.