Inklusive Intervention | „Japans Liebe zum Impressionismus“

Kunst- und Ausstellungshalle Bonn

8.10.2015 – 21.2.2016

Die inklusiven Tastmodule „Touchscreen I“ und „Touchscreen II“ der Düsseldorfer Künstlerin und Kunstvermittlerin Susanne Ristow sind eine künstlerische Interpretation des Ausstellungsinhaltes der Schau Japans Liebe zum Impressionismus in Form eines an die Tradition der japanischen Screens/Bildschirme angelehnten Paravents. Die interaktiven, analogen Tastobjekte haben bei der Aufstellung zwei unterschiedliche Bildseiten, die sich im Sinne des wechselseitigen Austausches zwischen Japan und Frankreich aus einer Leinwandseite und einer hölzernen, geschnitzten Seite zusammensetzen. Jeder Stellschirm besteht aus drei Teilen in den Maßen 70 x 160 cm und wird frei stehend im Ausstellungsraum als taktiles Erlebnis für die Ausstellungsbesucher erfahrbar. Die einzelnen Bildelemente sind mit Materialien wie Ölfarbe, Wachs, Leim, Zweigen, Schnüren, Holzfurnier, Naturfasern, Stoffen, Muschelkalk etc. reliefartig als taktil erfahrbare Oberfläche gestaltet. Dabei vermischen sich japanische und französische Bildmotive aus der Ausstellung und anderen Bildwerken beider Kulturen zu einer eigenständigen Interpretation.

 

Die Objekte entstehten nicht als didaktisches Lehrmaterial, sondern als haptischer medien- und kulturwissenschaftlicher Bildkommentar einer mit der Kultur Japans und Europas vertrauten Künstlerin, der zum Dialog mit Blinden, Sehbehinderten und Sehenden gleichermaßen einladen soll. Die Erfahrungen mit dem monochrom gehaltenen, lichtgrauen Objekt, das mit äußerst reduzierter Farbigkeit nur durch Binnenstrukturen und Schattenfugen Sichtbarkeit erhält, sollen für alle Besucher der Ausstellung die Wirkung der Exponate in der Ausstellung potenzieren, denn mit der Verwendung deutlich strukturierte Naturmaterialien geht das besondere Naturempfinden nicht nur des französischen Impressionismus, sondern eben auch der japanischen Kunst einher, deren Rezeption im Spannungsverhältnis zur Industrialisierung und Technologisierung (auch der Bilder) auf diese Weise mehr als begreiflich wird. Last but not least ergeben sich aus der Intensität der taktilen Erfahrung am analogen „Touchscreen“ kritische Fragen nach unserem zunehmend von den glatten Flächen digitaler „Screens“ bestimmten Umgang mit Welt.

Capri Garage | Virale Preview

Virale Preview beim Quadriennalebeitrag
„Another Place/Another Space/Together“

Ausstellung im Leeschenhof (Ex-Toom-Baumarkt) Oberbilker Allee 51 Düsseldorf 24. 5. – 11. 6. 2014 präsentiert von Karl Heinz Rummeny und Alex Wissel

Auf der viralen Performanceplattform diskutiert Susanne Ristow lebhaft mit den Ausstellungsbesuchern künstlerische und mikrobiologische Inhalte vor dem Hintergrund ihrer Erfahrungen in Japan, China und Duisburg-Marxloh.

Fotos: Martin Bochynek 2014

Cinacittà | Der Wäschereport

Hybridformen von Lendentüchern, Braut- und Kopftuchmoden aus Neapel, Bejing und Duisburg-Marxloh

Seit ihrer Rückkehr aus Italien ist Ristows Lendentuchkollektion stetig angewachsen und hat mit transkulturellen Interventionen in China einen neuen Impuls erfahren: Als Verbindungsglied zwischen den Velationen und Revelationen des Christentums erweist sich nach eingehender Beschäftigung mit chinesischen Brautmoden die Vielfalt der Kopftuch- und Brautmoden auf der Weseler Straße in Duisburg-Marxloh, unweit der 2008 fertigestellten Ditib Merkez Moschee findet die globalisierte Braut hier alles, was ihrer bräutlichen Identität zuträglich ist. Zahlreiche Lecture-Performances und Kooperationen zu diesem Thema hat Ristow seit 2011 zu einem eigenen Themenkreis ausgebaut. 2015 nimmt Ristow mit dem Kurzformat „Der Wäschereport“ an einer der 1UP Veranstaltungen des NRW Forums und am Science Slam der HHU Düsseldorf teil. Video vom Science Slam Beitrag

 

 

Fotos: Blanky Timothius 2012

Marzipan

Nosferatina di Lubeca

Adonis Depot | live

One Night Stand

Im Sommer 2009 erreichten die sommerlichen Temperaturen und die Stimmung im traditionsreichen Neuss am Rhein schon vor der alljährlichen Rheinkirmes Höchstwerte: Im Neusser Hafen gastierte das Adonis Depot, der offizielle Einlaß mit Türsteher und Hosteß währte nur eine Nacht, doch gab es noch einen zusätzlichen performativen Auftritt Susanne Ristows in ihrer Männerkollektion, der von Julia van Koolwijk kongenial fotografisch dokumentiert wurde.

Fotos: Julia van Koolwijk 2009

Paglia

Lesung aus Camille Paglias „Sexual Personae“ mit Angela Fette als Apollinisches und Susanne Ristow als Dionysisches Prinzip

in der Ausstellung „Eckige Eier“

Ackerstrasse 99 Düsseldorf-Flingern

23. 11. – 31. 12. 2008 (Fette und Ristow haben mit der erneuten künstlerischen Nutzung der ehemaligen Räume der Bochynek Galerie eine Hommage an die avantgardistische Arbeit von Kunstkritiker Martin Bochynek formuliert, dessen Galerie sich von 1994 – 1999 vor dem Umzug in die Kölner Str. 170 an dieser Stelle befand  und damit bewußt den Grundstein für die weitere zukünftige Nutzung als Kunstort gelegt)

Foto: Martin Bochynek 2008

 

Roter Raum | live

Der „Rote Raum“ ist eine Art zeitgenössischer Wunderkammer, die von Ristow auch wiederholt für performative Aktionen und Inszenierungen „live“ genutzt wurde. Er enthält Bücher, Fotos, Zeichnungen, Bilder, Filme und Objekte (insbesondere auch Lichtobjekte), die von einer Auseinandersetzung mit dem sogenannten „Pompeijanisch Rot“ geprägt sind und ihre stetige Erweiterung bis zum „China Rot“ erfahren haben und sich wie ein roter Faden durch das Gesamtwerk ziehen. Julia van Koolwijk hat Susanne Ristow 2003 in dieser Installation fotografiert, das dabei entstandene Leporello befindet sich in der Sammlung des Museums Kunstpalast, Düsseldorf.

Fotos: Julia van Koolwijk 2003

Videoportrait

Videoporträt der Düsseldorfer Künstlerin Susanne Ristow (3 min)

von Emmanuel Mir und Lars Klostermann 2015 im Rahmen ihres Projektes ppportrait

 

Ristow spricht über den Zusammenhang von Zeichnungen und Stadtmauern, erklärt sich selbst zu ihrem wichtigsten Werkzeug und verbindet im aktuellen kulturvirologischen Forschungsprojekt en passant die Wunderkammer innerhalb ihres antiken Schreibtisches und die Straße vor ihrem Künstlerhaus über das Modell des Virus.

Vimeo

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Pure Content

Museum Kunstpalast Forum Kunst

Fast pünktlich zum Osterfest erscheint die neue Edition, das Magazin
„PURE CONTENT – Spring Collection 2015“.
Gelegenheit, es im ihm gemäßen ikonografischen Kontext kennenzulernen, besteht beim Künstlergespräch im FORUM KUNST am Dienstag, den 7. 4. 2015 um 15 h im Museum Kunstpalast Düsseldorf.
Thema sind (gegen)reformatorische Bilderstreitigkeiten rund
um das Tridentinum hinsichtlich „Sexualität und Leiblichkeit“ (nicht
ganz meine Wortwahl) der Christusbilder unter besonderer
Berücksichtigung christlicher Lendentücher. Außerdem werden neueste
Erkenntnisse zur mittelalterlichen Motivgeschichte des Lendentuches als
Dreifaltigkeitshülle mit beträchtlichem energetischem Potential aus der
Untersuchung des „Rothschild Canticus“ (Flandern, um 1300) entwickelt
und mit Spruchbändern in Darstellungen aus mehreren Jahrhunderten
verbunden und verknotet.
Halleluja!