Leopold-Hoesch-Museum | Düren

Das Museum in Düren gleicht einem gigantischen Fremdkörper, der auf fast anstößige Weise daran erinnert, daß die kleine Stadt nicht ganz normal ist. Und das ist auch gut so.

Susanne Ristow hat im Leopold-Hoesch-Museum nicht nur ihren Kommentar zur Globalisierung mit der großen Installation „Cinacittà“ und der zentralen Arbeit „Et in Arcadia Ego“ formuliert, sondern auch „Ein Nacht in Düren“ als eine ihrer urbanen Interventionen mit einer Plakataktion verbracht, für die in einem folgenden Workshop Kollaborateure gefunden wurden, die ihrerseits völlig frei mit dem von Ristow zur Verfügung gestellten Plakatmaterial einer chinesischen Passantin umgehen konnten. Wenn schon Partizipation, dann bitte mit vollem Risiko.

Außerdem hat Ristow im „Museumsdialog“ den geheimnisvollen Zusammenhang zwischen der chinesischen Passantin auf den Straßen Dürens und den unbekannten Flugobjekten „Made in China“ und „Made in Italy“ im Museum hergestellt.

Bundesakademie für Kulturelle Bildung | Wolfenbüttel

Die Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel bietet Fort- und Weiterbildungen für Kulturvermittelnde und -schaffende aus dem gesamten Bundesgebiet sowie dem angrenzenden Ausland an und wird von rund 2.500 Teilnehmern pro Jahr, die hauptberuflich, nebenberuflich und ehrenamtlich tätig sind, in Anspruch genommen. Im Dezember 2012 hielt Susanne Ristow an der Bundesakademie Vorträge zu ihrer Konzeption des „BesucherLabors“ am Chinesischen Nationalmuseum Beijing, zur Wanderausstellung „Druck machen!“ in diversen Museen NRWs und zum Thema „Ausstellen für Kinder“.

NRW-Forum | Düsseldorf

Seit der ersten Quadriennale 2006 kooperiert Susanne Ristow regelmäßig anläßlich bestimmter Themenausstellungen mit dem NRW-Forum Düsseldorf, wo in jüngster Zeit der Schwerpunkt auf innovative Ideen aus Medien und Internet gelegt wird. Zur Ausstellung „China 8“ (2015) hat sie in Kooperation mit dem Konfuziusinstitut Düsseldorf ein Vermittlungskonzept für das Museum konzipiert und realisiert. Flyer Chinaprogramm 2015

An der Veranstaltungsreihe 1UP hat Ristow mit einer Lecture|Performance mit dem Titel „Der Wäschereport. Exklusive Hüllen aus Neapel, Beijing und Duisburg-Marxloh“ teilgenommen. Programm 1UP 2015

 

 

 

Stiftung Wilhelm Lehmbruckmuseum | Duisburg

Seit einer ersten intensiven Begegnung mit Cornelia Brüninghaus-Knubel beim Akademierundgang in Düsseldorf im Jahr 2004 hat Susanne Ristow zahlreiche Kunstvermittlungsprojekte in Kooperation mit der museumspädagogischen Abteilung des Lehmbruckmuseums geleitet. Die Stiftung Wilhelm Lehmbruckmuseum mit der ganz besonderen Ausrichtung auf Skulptur, Plastik und Interaktion ist zu einer besonders wichtigen Referenz für Ristow geworden, ungeachtet der wechselhaften politischen und personellen Situation vor Ort. Ein besonders gelungenes Kooperationsprojekt stellt die Ausstellung „Druck machen!“ dar, bei der nicht nur die Konzeption, sondern auch die komplette Werkstatteinrichtung von der Künstlerin und leidenschaftlichen Druckgraphikerin gestaltet wird.

Museo Capodimonte | Neapel

Das Museo Capodimonte befindet sich im ehemaligen Jagdschloß des Königs von Neapel und beherbergt seit dem Barock und der Herrschaft des späteren spanischen Königs Carlo III nicht nur wunderbare Bilder von Masaccio bis Tizian, von Breughel bis Goya, von Simone Martini bis Caravaggio, sondern zeigt auch bei der Innenarchitektur im „pompeijanischen Stil“ deutliche Referenzen an die Sammlung Farnese und die Schätze des Nationalmuseums von Neapel mit seinen Fundstücken aus Herculaneum und Pompeji, die in dieser Zeit erstmalig ergraben und gesammelt wurden. Außerdem beherbergt es eine bemerkenswerte Sammlung zeitgenössischer Kunst von Alberto Burri, Jannis Kounellis, Mario Merz, Carlo Alfano, William Kentridge u. v. a. m. Ristow hat von 1998 – 99 in der „Sezione Didattica“ des Museums mitgearbeitet und später noch zahlreiche Besuche deutscher Studienreisender in das einzigartige Museum geleitet. Die letzte große Installation von Joseph Beuys „Palazzo Regale“ (heute Kunstsammlung NRW | Düsseldorf) verdankt diesem Ort übrigens ihren Namen.

Inklusive Intervention | „Japans Liebe zum Impressionismus“

Kunst- und Ausstellungshalle Bonn

8.10.2015 – 21.2.2016

Die inklusiven Tastmodule „Touchscreen I“ und „Touchscreen II“ der Düsseldorfer Künstlerin und Kunstvermittlerin Susanne Ristow sind eine künstlerische Interpretation des Ausstellungsinhaltes der Schau Japans Liebe zum Impressionismus in Form eines an die Tradition der japanischen Screens/Bildschirme angelehnten Paravents. Die interaktiven, analogen Tastobjekte haben bei der Aufstellung zwei unterschiedliche Bildseiten, die sich im Sinne des wechselseitigen Austausches zwischen Japan und Frankreich aus einer Leinwandseite und einer hölzernen, geschnitzten Seite zusammensetzen. Jeder Stellschirm besteht aus drei Teilen in den Maßen 70 x 160 cm und wird frei stehend im Ausstellungsraum als taktiles Erlebnis für die Ausstellungsbesucher erfahrbar. Die einzelnen Bildelemente sind mit Materialien wie Ölfarbe, Wachs, Leim, Zweigen, Schnüren, Holzfurnier, Naturfasern, Stoffen, Muschelkalk etc. reliefartig als taktil erfahrbare Oberfläche gestaltet. Dabei vermischen sich japanische und französische Bildmotive aus der Ausstellung und anderen Bildwerken beider Kulturen zu einer eigenständigen Interpretation.

 

Die Objekte entstehten nicht als didaktisches Lehrmaterial, sondern als haptischer medien- und kulturwissenschaftlicher Bildkommentar einer mit der Kultur Japans und Europas vertrauten Künstlerin, der zum Dialog mit Blinden, Sehbehinderten und Sehenden gleichermaßen einladen soll. Die Erfahrungen mit dem monochrom gehaltenen, lichtgrauen Objekt, das mit äußerst reduzierter Farbigkeit nur durch Binnenstrukturen und Schattenfugen Sichtbarkeit erhält, sollen für alle Besucher der Ausstellung die Wirkung der Exponate in der Ausstellung potenzieren, denn mit der Verwendung deutlich strukturierte Naturmaterialien geht das besondere Naturempfinden nicht nur des französischen Impressionismus, sondern eben auch der japanischen Kunst einher, deren Rezeption im Spannungsverhältnis zur Industrialisierung und Technologisierung (auch der Bilder) auf diese Weise mehr als begreiflich wird. Last but not least ergeben sich aus der Intensität der taktilen Erfahrung am analogen „Touchscreen“ kritische Fragen nach unserem zunehmend von den glatten Flächen digitaler „Screens“ bestimmten Umgang mit Welt.

Videoportrait

Videoporträt der Düsseldorfer Künstlerin Susanne Ristow (3 min)

von Emmanuel Mir und Lars Klostermann 2015 im Rahmen ihres Projektes ppportrait

 

Ristow spricht über den Zusammenhang von Zeichnungen und Stadtmauern, erklärt sich selbst zu ihrem wichtigsten Werkzeug und verbindet im aktuellen kulturvirologischen Forschungsprojekt en passant die Wunderkammer innerhalb ihres antiken Schreibtisches und die Straße vor ihrem Künstlerhaus über das Modell des Virus.

Vimeo

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Pure Content

Museum Kunstpalast Forum Kunst

Fast pünktlich zum Osterfest erscheint die neue Edition, das Magazin
„PURE CONTENT – Spring Collection 2015“.
Gelegenheit, es im ihm gemäßen ikonografischen Kontext kennenzulernen, besteht beim Künstlergespräch im FORUM KUNST am Dienstag, den 7. 4. 2015 um 15 h im Museum Kunstpalast Düsseldorf.
Thema sind (gegen)reformatorische Bilderstreitigkeiten rund
um das Tridentinum hinsichtlich „Sexualität und Leiblichkeit“ (nicht
ganz meine Wortwahl) der Christusbilder unter besonderer
Berücksichtigung christlicher Lendentücher. Außerdem werden neueste
Erkenntnisse zur mittelalterlichen Motivgeschichte des Lendentuches als
Dreifaltigkeitshülle mit beträchtlichem energetischem Potential aus der
Untersuchung des „Rothschild Canticus“ (Flandern, um 1300) entwickelt
und mit Spruchbändern in Darstellungen aus mehreren Jahrhunderten
verbunden und verknotet.
Halleluja!