How Luther went viral, so lautete der Titel eines Artikels des englischen Journalisten Tom Standage anläßlich des „Arabischen Frühlings“ und der Relevanz sozialer Netzwerke. Aus dem Gespräch über diese Formulierung ergab für Susanne Ristow ein ökumenisches Projekt zur Kirchenpädagogik mit Fr. Yvonne Stegmann vom evangelischen Schulreferat, dem sie in Lectures, Seminaren und Diskussionen verbunden bleibt.
Schlagwort: kulturelle Bildung
M_USE | Yehudi Menuhin Stiftung
Künstler kommen in die Schule
Die Stiftung des weltberühmten Geigers Yehudi Menuhin bietet mit M_USE einige Jahre lang auch in Düsseldorf die Gelegenheit, Künstler aus verschiedensten Fachbereichen in den Schulunterricht einzubinden. Das Besondere an dieser Zusammenarbeit ist die direkte Kooperation mt den Lehrern in der Schule und die damit verbundene Akzeptanz der Künstler. Im Unterschied zum Kunstunterricht werden bei M_USE keine Zensuren vergeben, dies ist ein wesentlicher Vorteil aller künstlerischen Projekte im Schulkontext. In Düsseldorf gibt es M_USE seit 2011 wegen Insolvenz nicht mehr.
Skulptur | Projekt
Mit Skulptur und Plastik bieten sich endlose Möglichkeiten der Kunstvermittlungsarbeit an. Ob plastisches Gestalten, Kneten, Formenbau, Grußtechnik, Statik oder abtragendes Verfahren der Skulptur: Immer geht es um das Verhältnis von Körper und Raum zueinander. Was unterscheidet die zweite von der dritten Dimension? Wie sieht es mit der ersten und vierten aus? Gerade angesichts einer Realität, die sich zunehmend auf dem Flachbildschirm/ Screen abspielt, ist die Frage nach dem eigenen Verhältnis zum Material für Skulptur und nach den Möglichkeiten der Plastik ungebrochen aktuell.
Kunststadt | Düsseldorf
Lernt Düsseldorf mit Kindern und Jugendlichen als Kunststadt kennen! Der Kunststadtplan Düsseldorf, 2013 von Susanne Ristow mit 8 – 10 jährigen Kindern produziert, gibt Gelegenheit, eigene Entdeckungen einzutragen und die Entdeckungen der Kinder in ihren eigenen Worten und Bildern zu erforschen. (Der aktuelle Kunststadtplan ist als doppelseitiges A0 Plakat erhältlich im Museumsshop der Kunstsammlung NRW K20) Eine Reise durch die Geschichte der Kunststadt Düsseldorf vom Barock bis in die Gegenwart bietet sich auch als Ferienkurs oder Projektwoche an.
Künstler | Forscher
Die besten Künstler sind immer auch Forscher. Kinder und Jugendliche haben das Potential zum Künstler wie zum Forscher, also ist der Schritt ins Kunstforscherlabor nicht weit und die aufkommende Zukunftsprojekte und längst vergangene Geschichtspanoramen stehen uns offen wie Mikrokosmos und Makrokosmos. Es lebe der phantasievolle Forschergeist der frühen Wunderkammern!
Welten | Machen
Welt in der Mehrzahl ist ein neuzeitlicher Gedanke, der für Kinder heute eine Selbstverständlichkeit ist. Nicht immer kann man sich die Welt nach dem Pippi-Langstrumpf-Prinzip bauen, „wie sie mir gefällt“, aber Künstler tun ihr Bestes, Welten zu bauen und Kinder wissen, was damit gemeint ist. In Projekten wie dem von ihr für die Kunstsammlung NRW konzipierten frühpädagogischen Programm „Höhlenforscher“ bietet Susanne Ristow den Kindern das Material und den kulturellen Kontext, eigene Welten zu bauen, zu bespielen und sogar noch aus dem Abbau ein besonderes Ereignis zu machen.
Bau | Meister
Erkennen ist ein Frage der Konstruktion. Was ist Wirklichkeit anderes als ein Gebäude, an dem ich fleißig mitbauen kann? Zum Baumeister werden bedeutet weitaus mehr, als Klötzchen, Steinchen und Stöckchen zueinander ins Verhältnis zu setzen. Die dritte Dimension, alle plastischen Gestaltungsversuche und die Begegnung mit Skulpturen und Installationen helfen uns, unsere eigene Erfahrung mit der Welt zu einem großartigen Bauprojekt werden zu lassen. Und wir brauchen (Phantasie)Gebäude, um uns unter dem freien Himmel nicht allzu verloren vorzukommen. Unter Umständen ist das der Beginn von Baukunst.
Körper | Sprache
Kinder wissen genau, wie sie ihren Körper als Kommunikationsmittel einsetzen können, besonders in der Frühpädagogik ist daher die Körpersprache wichtig, um gemeinsam etwas zu schaffen. Kleine Kinder probieren nicht nur gerne Köpersprache aus und ahmen mit Begeisterung Bewegungen nach, sondern erfinden auch spielerisch dauernd neue Formen der Kommunikation. Dieses Spiel mit dem eigenen Körper kann auf vielfältige Weise zum Erlernen anderer Sprachen und zur Orientierung auf unbekanntem Terrain helfen.
Museum | Entdecken
Museen können Wunderkammern, aber auch Ordnungssysteme sein. Mit Kindern ein Museum zu entdecken sollte auch immer die Frage an die Erwachsenen beinhalten, wieviel Unordnung, Unerklärliches und Unwägbarkeit sie wohl ertragen. Museen sind für kleine Kinder Erfahrungsräume wie alle anderen Spielräume auch. Erfahrene Kunstvermittler wie Susanne Ristow bringen die notwendige Gelassenheit mit, um einen Museumsbesuch mit kleinen Kindern nicht zum Wagnis, sondern zu einer Expedition ins Wunderland zu machen, denn sie wissen flexibel damit umzugehen, daß immer alles ganz anders sein kann, als noch eben angenommen. Genau das macht den Museumsbesuch mit kleinen Kindern zum Erlebnis für alle Beteiligten, denn Erwachsene, auch wenn sie seit vielen Jahren im Museum arbeiten, wissen nicht mehr, sondern nur Anderes. Grundsätzlich geht es nicht um einen Bildungsplan, sondern um gemeinsame neue Wege der Verständigung anhand von Kunstwerken und handwerklichen Prozessen.
Schatten | Theater
Licht und Schatten sind ein großes Thema in der Kunst, aber auch in der Filmkunst und allem, was es „seit die Bilder laufen lernten“ an bemerkenswerten medialen Neuerungen gibt. Daher ist die Beschäftigung mit Schattenwelten für Kinder ebenso interessant wie für unsere antiken Vorfahren und kann auf vielfältige Weise zu erstaunlichsten Bewegungsspielen ausgebaut werden, die ganz nebenbei zu Medienkompetenz und aufmerksamem Umgang mit inszenierten Schattenbildern führen können.


























































































