XXI Festa della Liberazione del Merlo Maschio

20. 3. 2016 Saviano | Napoli

Das internationale Fest zur Befreiung der männlichen Amsel (Festa della Liberazione del Merlo Maschio), wurde 1996 von den  Editeuren Antonio Sgambati und Vittorio Avella erstmalig als partizipatives Kunstfestival zum Frühlingsanfang veranstaltet. Die an den Volksfesten der Region orientierte Veranstaltung, zu der Künstler und Kunstinteressierte aus aller Welt ebenso wie Poeten und Performer der Region und neugieriges Publikum aus dem kleinen Ort am Fuße des Vesuvs gleichermaßen strömen, ist inzwischen Kult und aufmerksame Besucher der Kleinstadt bei Nola finden sogar einen „Vicolo del Merlo Maschio (XX sec.)“ unter den Beschilderungen der Sehenwürdigkeiten des Ortes…….

 

Susanne Ristow ist seit 1998 in das Fest involviert und nimmt mit neuen Editionen, Filmen und performativen Auftritten daran teil. Im Jahr 2016 hat sie dem Hof des antiken Palazzo, in dem das Fest inzwischen stattfindet, die Anmutung einer Unterwasserlandschaft verliehen, in dem sie zahlreiche Medusen über dem Festplatz aufsteigen lassen hat. Der nolanische Dichter Nino Velotti hat dieser interaktiven Installation, die von den Besuchern des Festes auf und abgebaut wurde, das Sonett MEDUSE D´ARIA (per Susanne Ristow) gewidmet:

Come le ombre al tramonto le giornate
si allungano: così penso a meduse
d’aria fluttuare sopra le vallate,
gelatinose nubi d’acque sfuse,

tentacolari ombrelli, sfere alate
di veleni mortali in corpo infuse,
trasparenti minacce liberate
nel vento, sì immortali alte meduse…

Se fosse nata in cielo sulla terra
la vita, entità reali l’avrei viste,
palloncini fuggiti enormi in fili

dall’incubo di un bimbo per la serra
eterea su città acquari, impreviste
e urticanti beltà primaverili.

MEDUSEN DER LÜFTE (für Susanne Ristow)

Gleich Schatten zur Dämmerung verlängern sich
derzeit die Tage: Geradeso denk´ ich mir luftige
Quallen weit über die Täler schwebend
in gallertartigen Wolken gelöster Flüssigkeiten,

beschirmte Tentakel, geflügelte Sphären,
voll tödlicher Gifte in zerflossenen Körpern,
transparent ihre Drohungen frei nun
im Winde, ja unsterblich hohe Medusen…

Wäre das Leben im Himmel auf Erden geboren,
dem kindlichen Albtraum einer Luftglocke
über Aquarienstädten entkommen,

hätte ich wirkliche Wesen gesehen als
Flüchtlinge, enorme Ballons in Fäden verstrickt,
plötzlich und ätzend in frühlingshafter Pracht.

Inklusive Intervention | „Japans Liebe zum Impressionismus“

Kunst- und Ausstellungshalle Bonn

8.10.2015 – 21.2.2016

Die inklusiven Tastmodule „Touchscreen I“ und „Touchscreen II“ der Düsseldorfer Künstlerin und Kunstvermittlerin Susanne Ristow sind eine künstlerische Interpretation des Ausstellungsinhaltes der Schau Japans Liebe zum Impressionismus in Form eines an die Tradition der japanischen Screens/Bildschirme angelehnten Paravents. Die interaktiven, analogen Tastobjekte haben bei der Aufstellung zwei unterschiedliche Bildseiten, die sich im Sinne des wechselseitigen Austausches zwischen Japan und Frankreich aus einer Leinwandseite und einer hölzernen, geschnitzten Seite zusammensetzen. Jeder Stellschirm besteht aus drei Teilen in den Maßen 70 x 160 cm und wird frei stehend im Ausstellungsraum als taktiles Erlebnis für die Ausstellungsbesucher erfahrbar. Die einzelnen Bildelemente sind mit Materialien wie Ölfarbe, Wachs, Leim, Zweigen, Schnüren, Holzfurnier, Naturfasern, Stoffen, Muschelkalk etc. reliefartig als taktil erfahrbare Oberfläche gestaltet. Dabei vermischen sich japanische und französische Bildmotive aus der Ausstellung und anderen Bildwerken beider Kulturen zu einer eigenständigen Interpretation.

 

Die Objekte entstehten nicht als didaktisches Lehrmaterial, sondern als haptischer medien- und kulturwissenschaftlicher Bildkommentar einer mit der Kultur Japans und Europas vertrauten Künstlerin, der zum Dialog mit Blinden, Sehbehinderten und Sehenden gleichermaßen einladen soll. Die Erfahrungen mit dem monochrom gehaltenen, lichtgrauen Objekt, das mit äußerst reduzierter Farbigkeit nur durch Binnenstrukturen und Schattenfugen Sichtbarkeit erhält, sollen für alle Besucher der Ausstellung die Wirkung der Exponate in der Ausstellung potenzieren, denn mit der Verwendung deutlich strukturierte Naturmaterialien geht das besondere Naturempfinden nicht nur des französischen Impressionismus, sondern eben auch der japanischen Kunst einher, deren Rezeption im Spannungsverhältnis zur Industrialisierung und Technologisierung (auch der Bilder) auf diese Weise mehr als begreiflich wird. Last but not least ergeben sich aus der Intensität der taktilen Erfahrung am analogen „Touchscreen“ kritische Fragen nach unserem zunehmend von den glatten Flächen digitaler „Screens“ bestimmten Umgang mit Welt.

Videoportrait

Videoporträt der Düsseldorfer Künstlerin Susanne Ristow (3 min)

von Emmanuel Mir und Lars Klostermann 2015 im Rahmen ihres Projektes ppportrait

 

Ristow spricht über den Zusammenhang von Zeichnungen und Stadtmauern, erklärt sich selbst zu ihrem wichtigsten Werkzeug und verbindet im aktuellen kulturvirologischen Forschungsprojekt en passant die Wunderkammer innerhalb ihres antiken Schreibtisches und die Straße vor ihrem Künstlerhaus über das Modell des Virus.

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Pure Content

Museum Kunstpalast Forum Kunst

Fast pünktlich zum Osterfest erscheint die neue Edition, das Magazin
„PURE CONTENT – Spring Collection 2015“.
Gelegenheit, es im ihm gemäßen ikonografischen Kontext kennenzulernen, besteht beim Künstlergespräch im FORUM KUNST am Dienstag, den 7. 4. 2015 um 15 h im Museum Kunstpalast Düsseldorf.
Thema sind (gegen)reformatorische Bilderstreitigkeiten rund
um das Tridentinum hinsichtlich „Sexualität und Leiblichkeit“ (nicht
ganz meine Wortwahl) der Christusbilder unter besonderer
Berücksichtigung christlicher Lendentücher. Außerdem werden neueste
Erkenntnisse zur mittelalterlichen Motivgeschichte des Lendentuches als
Dreifaltigkeitshülle mit beträchtlichem energetischem Potential aus der
Untersuchung des „Rothschild Canticus“ (Flandern, um 1300) entwickelt
und mit Spruchbändern in Darstellungen aus mehreren Jahrhunderten
verbunden und verknotet.
Halleluja!

Infectious Basterds

31. Oktober bis 13. November 2014

Die Ausstellung in den Kunsthallen in der Rottstraße in Bochum bietet auf Einladung des Kurators Georg Mallitz die Gelegenheit, erstmals neben der erprobten kulturvirologischen Performanceplattform und einem Konvolut von Zeichnungen, Wandarbeiten, Bildern und Leuchtkästen auch die Installation „Sleeper“ zu zeigen. Die Arbeit wurde ursprünglich für die Teilnahme an der Biennale von Usbekistan geplant, zu der Ristow bei ihrem Besuch in Taschkent 2011 aufgefordert wurde. Leider kam es aus politischen Gründen nicht zur Realisierung dieses Entwurfes, der die Projektion von Zeichnungen, Fotos und Collagen schlafender Männer auf ein Target vorsieht. In den Kunsthallen Rottstraße wird die ursprüngliche Fassung der Arbeit durch eine Wandzeichnung in Kohle, den Frakturschriftzug „Ruhe!“ und eine durch Neonlicht schwebende Kirchenbank sowie eine eigens für diesen Zweck angefertigte Lampe in Virenform mit dem Filmzitat „The world is Yours“ ergänzt.

Writings | Tokyo

Gruppenausstellung in Tokyo

Christian Leperino
Àlvaro Negro
Harry Pearce
Susanne Ristow

Tokyo Italian Institute of Culture
20. Oktober 2014

Hervorgegangen aus einer neapolitanischen Initiative wurde eine Auswahl von vier der Stadt Neapel sehr verbundenen Künstlern in Tokyo gezeigt. Die Ausstellung der vier Künstler unterschiedlicher Nationalität wurde außerdem noch im Palazzo Ferrini Cini in Rom und in der Confindustria in Salerno gezeigt.

Salerno | Museo Archeologico

Im September 2014 waren im Museo Provinciale Salerno Zeichnungen, Graphiken und Filme von Susanne Ristow sowie die in Kooperation mit dem Editeur Vittorio Avella (Il Laboratorio, Nola/Napoli) gedruckte Edition „Cinacittà“ zu sehen. Bei der Eröffnung sprach der neapolitanische Dichter Mimmo Grasso und Susanne Ristow lud in einer Publikumsaktion zum Einsatz von Kunst-Viren ein. Die Einladung erfolgte durch Prof. Alfonso Amendola und die Ausstellung wurde kuratiert von Veronika Vignola. Link zum Beitrag in der Zeitschrift Tags

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Cinacittà | Konfuzius-Institut

CINACITTÀ
ein Film von Susanne Ristow
Sonntag, 2 Februar 2014, 14-18 Uhr
beim Frühlingsfest des Konfuzius-Institut an der HHU Düsseldorf
im Haus der Universität, Schadowplatz 14, 40212 Düsseldorf

Das Konfuzius-Institut Düsseldorf zeigt in einem Screening anlässlich der Feierlichkeiten im Haus der Universität (Schadowplatz) erstmals in Düsseldorf „CINACITTÀ“, einen 2012 in Koproduktion entstandenen Film der Künstlerin Susanne Ristow. Darin erforscht Ristow, die in den vergangenen Jahren die Gelegenheit hatte, China im Rahmen eines Kunstvermittlungsprojektes am Chinesischen Nationalmuseum kennen zu lernen, von ihr so benannte „virale Strategien“ anhand von Hochzeitskleidern, Lendentüchern und Kopftuchmoden von Beijing bis Duisburg-Marxloh. Eine erste Version des Films war im März 2013 bei einer Präsentation der Künstlerin in der Düsseldorfer Kunsthalle zu sehen.

Künstlergespräch | Virale Studien

Einladung zum Künstlergespräch mit Susanne Ristow

07. 1. 2014 – Museum Kunstpalast, Düsseldorf

Das Gespräch findet in der Graphiksammlung des Museums Kunstpalast statt, wo anhand von Originalmaterial aus der Reformationszeit bis zur klassischen Moderne und zeitgenössischer Postmoderne erhellende Einblicke zu viralen Potentialen bei der Vervielfältigung von Bildern gegeben werden.

zur Einstimmung: How Luther went viral